In 2 Stunden zum Hechtstreamer

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In zwei Stunden zum Hechtstreamer!

Die Jugendabteilung des SFV Hagen, Herdecke hatte am Mittwochabend zwei erfahrene Fliegenbinder zu Gast: Horst und Axel Puzicha, die nicht nur binden, sondern auch „die Fliege“ werfen können.
Ehrgeiziges Ziel war es, in knapp zwei Stunden mit den Kindern und Jugendlichen einen Kunstköder zu fertigen, der Raubfische fangen soll. Eben einen sogenannten Hechtstreamer.
Sylwia Wilczek, die den Jugendbereich zurzeit verantwortet, und sieben Teilne...hmer aus dem Jugendbereich versammelten sich rund um den Tisch im Keller in den Jugendräumen des Vereinshauses.

Die wichtigsten Materialien wie Haken, Fiber sowie Scheren, Kämme, Pinzetten, Zahnbürsten wurden flugs verteilt sowie Bindestöcke auf den Plätzen eingerichtet
„Wozu eine Zahnbürste?“, fragte einer der jungen Binder. „Damit werden die Kunstfasern, das Fiber, der Lockkörper gekämmt“, so Horst Puzicha, der am Bindestock zudem zeigte, in welche Richtung „frisiert“ wird: „Immer zum Hakenöhr!“, so die Anweisung des kundigen Anleiters.

Mit großer Konzentration folgten alle den Hinweisen, die Horst und Axel am fortgeschrittenen Abend gaben. Einigen war anzumerken, dass sie bereits einen langen Schultag hinter sich hatten. Dennoch hielten die „Fliegenjünger“ tapfer durch, wollten doch alle am Ende einen selbstgemachten Köder vorweisen, der auch noch Fische fängt.

Anspruchsvoll aber effektiv ist so manche Knotentechnik. So wurde der „halbe Schlag“ vermittelt, mit dem sich zum Beispiel Boote an der Reling befestigen lassen, der jedoch auch zum Fixieren des Garns vor der Hakenöse bestens geeignet ist. Dazu wird eine Kugelschreiberhülse verwendet, die gewissermaßen die Knotenschlaufe auf den Streamer befördert. Klingt kompliziert? Ist es auch! Beherrscht man aber diese Technik, erhält man bestmögliche Wicklungen.

Nach den Knoten wurde wieder unter Einsatz der Zahnbürste gekämmt, was das Zeug hält. Allmählich nahmen die Kunstköder eine Form an, bei der man sich ganz gut vorstellen konnte, dass sie ein Fischchen imitieren sollen.
Auf diesen Schritt folgten weitere Wicklungen rund um den Haken, ein Knoten hie und da, erneutes Kämmen, um schließlich zum Finale zu gelangen: Augen mussten noch aufgeklebt werden!
„Die künstlichen Augen sind für die Raubfische zusätzliche Reize, auf die Hecht und Barsch reagieren. Außerdem stellen sie Fixpunkte dar, an denen sich die Räuber orientieren“, erläuterte Axel Puzicha.

Nach 120 Minuten war es dann soweit: stolz präsentierten alle am Tisch versammelten Teilnehmer ihr Handwerk – das kann sich tatsächlich sehen lassen! Die Bilderstrecke gibt einen Eindruck des intensiven Abends wieder.

Horst Puzicha sorgte mit einer Ankündigung für eine finale Überraschung: “Wenn die Forellensaison (15. März 2017) eröffnet wird, lade ich alle Teilnehmer dieses Abends zur kostenlosen Einweisung in das Fliegenwerfen auf der Wiese nebenan ein.“
Na, wenn das nicht mal ein verlockendes Angebot ist!

 

Bilder gibt es hier

 

Text und Bilder: Frank Schlaak (Pressewart)